Kein Zweifel, der Glasfasermarkt ist heftig in Bewegung und die Unsicherheit in der Branche nimmt zu. Ungünstige globale Rahmenbedingungen sowie gestiegene Bau- und Kapitalkosten bremsen die Ausbaugeschwindigkeit in Deutschland aus – am stärksten bei den investorengetriebenen Anbietern. Viele Unternehmen schauen kritischer auf ihre geplanten Ausbauvorhaben und überprüfen eingehend die Wirtschaftlichkeit der Investitionen. Ein Beispiel ist die Deutsche Giga Access, die als Baupartner der GVG Glasfaser auch ihre Vorhaben in der Region Stuttgart neu durchrechnet und darüber die betroffenen Kommunen wie auch ihre potenziellen Kunden informiert hat. Kurz zusammengefasst, die Goldgräberstimmung in der Branche ist erst einmal vorbei und die von Experten prognostizierte Marktkonsolidierung tritt offenbar früher ein als erwartet.
Unter den gegebenen Umständen können wir mit den Ausbaufortschritten im laufenden Jahr sehr zufrieden sein. Stand Juni 2023 verfügen 28,5 Prozent der Haushalte in der Region Stuttgart über eine Anschlussmöglichkeit an das Glasfasernetz (Homes Passed). Wäre die Region Stuttgart ein Bundesland, was sie angesichts ihrer Einwohnerzahl und der wirtschaftlichen Bedeutung sehr gut sein könnte, dann läge sie beim Glasfaseranteil bundesweit betrachtet auf Rang vier. Die aktuellen Ausbaudaten, auch nach Landkreisen aufgeschlüsselt, finden Sie hier.
Dass die Verwerfungen der Branche auch an uns nicht spurlos vorübergehen können, liegt auf der Hand. Durch den nicht-exklusiven Kooperationsrahmenvertrag der Region Stuttgart mit der Deutschen Telekom haben wir jedoch einen verlässlichen Ausbaupartner und Ankerinvestor an unserer Seite, der das Erreichen unserer zeitlichen Ziele unterstützt und aktuell über 90 Prozent der vorhandenen Glasfaseranschlüsse zur Verfügung stellt. Die professionelle Unterstützungsstruktur aus GRS, Zweckverbänden und der Landeshauptstadt steht auch anderen Telekommunikationsunternehmen zur Verfügung und macht unsere Region für deren Investitionspläne attraktiv. Voraussichtlich werden wir durch das Engagement der Telekom und die Aktivitäten weiterer Anbieter unser Ausbauziel für 2025 – 50 Prozent der Haushalte haben einen Zugang zum Glasfasernetz – erreichen.
Um weiterhin erfolgreich zu bleiben, benötigen wir zügig genehmigte Bauanträge, eine hohe Tiefbauqualität, eine aktive Informationspolitik der Ausbaukommunen gegenüber ihrer Bürgerschaft sowie tatkräftige Unterstützung aller Beteiligten durch die GRS und die Breitband-Zweckverbände der Landkreise.