Förderung bleibt wichtig

Von Simon Steer

Eigenwirtschaftlicher Glasfaserausbau durch ein Telekommunikationsunternehmen genießt unstrittig Priorität. Nachdem Finanzinvestoren den Breitbandausbau als Geldanlage entdeckt haben, sind inzwischen mehrere Anbieter auf dem Markt, die Glasfaser bis ins Haus verlegen wollen. So erhalten aktuell und in den nächsten Jahren mehr Kommunen die Chance, dass ein Marktteilnehmer eigenwirtschaftlich einen flächendeckenden Ausbau vornimmt.

Daraus kann aber nicht der Schluss gezogen werden, Förderprojekte seien verzichtbar. Wettbewerb belebt zwar das Geschäft, dennoch wird es immer Gebiete und Kommunen geben, die eine Wirtschaftlichkeitslücke vorweisen. Hier muss Förderung ergänzend einspringen. Für Kommunen macht es also weiterhin Sinn, entsprechende Verfahren entweder selbst einzuleiten – falls das Know-how und die notwendigen Kapazitäten in der Verwaltung vorhanden sind, oder aber – wie es bereits zahlreiche Städte und Gemeinden tun – die Vorbereitung, Beantragung und Abwicklung in die bewährten Hände der Breitband-Zweckverbände und der GRS zu legen.

Eigenwirtschaftlicher Ausbau und Förderprojekte ergänzen sich. Zudem bietet speziell das Gigabitprogramm der Region Stuttgart, wie bereits geschehen, die Möglichkeit, beide Ausbauarten zu kombinieren und auf diese Weise zusätzliche Haushalte zu versorgen. Erfahrungsgemäß kann auch der erste Schritt des Förderprozesses, das Markterkundungsverfahren, die Aufmerksamkeit von Unternehmen auf die betreffende Kommune für einen eigenwirtschaftlichen Ausbau lenken.

Zweckverbände und die Landeshauptstadt Stuttgart haben in Zusammenarbeit mit der GRS bisher rund 146 Mio. Euro Fördermittel für die Städte und Gemeinden der Region Stuttgart eingeworben. An dieser Stelle werden wir weiterarbeiten und schließen uns gleichzeitig den häufig geäußerten Forderungen an, die Verfahren zu entbürokratisieren und zu beschleunigen.

Simon SteerSimon Steer ist Projektleiter Breitbandförderung und Breitbandausbau bei der Gigabit Region Stuttgart GmbH.