Die Verfügbarkeit von schnellstem Internet wird in den nächsten Jahrzehnten maßgeblich unsere Zukunftsfähigkeit bestimmen. Eine hochtechnisierte Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft wie Deutschland benötigt digitale Infrastruktur auf allerhöchstem Niveau. Nur ein flächendeckendes Glasfasernetz ist mittelfristig den Anforderungen an Bandbreite und Geschwindigkeit gewachsen. Über die Dringlichkeit eines zügigen Glasfaserausbaus besteht ein breiter Konsens in Politik und Wirtschaft auf allen Ebenen.
In der Vergangenheit hat sich aber gezeigt, dass die öffentliche Forderung nach mehr zukunftsfähiger Glasfaser im Kontrast zur aktuellen Nachfrage auf Verbraucherseite steht. Je nach Kommune und Anbieter liegt die Nutzung der Netze meist zwischen 20 und 40 Prozent. Auf Dauer ist dies zu wenig und bremst den Ausbau.
Viele Kunden wechseln nicht auf Glasfaser, weil der heutige individuelle Bedarf noch vom konventionellen Festnetz abgedeckt werden kann. Aber Verbraucher, die jetzt zögern, Internet über Glasfaser zu buchen, obwohl die Möglichkeit dazu besteht, denken kurzfristig.
Glasfaser bietet viele Vorteile und keine Nachteile
- Geschwindigkeit: Glasfaser ermöglicht unschlagbar schnelles Internet. Das Herauf- und Herunterladen von Daten dauert Sekunden, nicht Minuten. Nutzer erhalten einen Anschluss für gleichzeitiges Home Office und digitales Lernen, Video-Streams und Online-Spiele.
- Zukunftssicherheit: Die Internetverbindung ist robuster, weniger störanfällig und wird den steigenden Bandbreitenanforderungen in den kommenden Jahren gerecht.
- Kosten: Ein Internetvertrag über Glasfaser ist in aller Regel nicht teurer als über eine Kupferleitung, in manchen Fällen sogar preisgünstiger. Während der Vermarktungsphase wird der Hausanschluss kostenlos bereitgestellt.
- Flexibilität: Wer auf einen Glasfaseranschluss wechselt, kann zunächst mit vergleichbarer Bandbreite und im gewohnten Kostenrahmen weitersurfen und dann bei Bedarf erhöhen.
- Wertsteigerung: Ein Glasfaseranschluss erhöht den Wert der Immobilie – ein unschlagbares Argument.
- Klimaschutz: Glasfaser benötigt weniger Energie, in der Herstellung wie im Betrieb. Glasfasernutzer sind Klimaschützer!
Eine kompakte Zusammenfassung der Vorteile von Glasfaser finden Sie hier.
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So lässt sich der Ausbau beschleunigen
Jeder abgeschlossene Glasfaservertrag sorgt für einen schnelleren Rückfluss der investierten Mittel, verbessert die Wirtschaftlichkeitsrechnung der Unternehmen und ermöglicht Investitionen in weitere Ausbaugebiete. Untergenutzte Netze vermindern die Wirtschaftlichkeit des Ausbaus und können zu verminderter eigenwirtschaftlicher Ausbautätigkeit durch die Unternehmen führen.
Kommunen müssen im Eigeninteresse unterstützen
Eine Kommune kann den die Wirtschaftlichkeit eines Ausbauprojekts unterstützen: durch Information, aktive Bürgeransprache und zügige Baugenehmigungen.
So kann die Kommunalverwaltung die Bürgerschaft umfassend über das Vorhaben informieren, etwa mit gemeinsamen Informationsveranstaltungen und der Bekanntmachung in kommunalen Medien. Als ein besonders wirkungsmächtiges Instrument hat sich ein persönlicher Brief des Bürgermeisters oder der Bürgermeisterin an die betroffenen Haushalte und Unternehmen erwiesen.
Für das gesamte Spektrum der Bürgerkommunikation steht eine Handreichung der GRS zur Verfügung, die ein wirksames und rechtssicheres Vorgehen durch die Kommunalverwaltung unterstützt.
Um Zeit zu gewinnen und die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen, setzen die Unternehmen bevorzugt moderne Bautechniken ein, wie Trenching, Fräs- und Pflugverfahren sowie den Ausbau in Mindertiefe. Moderne Verfahren sind seit der Neufassung der DIN-Norm 18220 dem klassischen Tiefbau rechtlich gleichgestellt. Auch Mindertiefe muss in der Regel genehmigt werden, wenn keine technischen Hinderungsgründe vorhanden sind.
Unternehmen und Bewohner profitieren von höherer Standortqualität
Glasfaser kann zur wirtschaftlichen Prosperität einer Kommune beitragen. Innovative Mittelständler und Start-Ups benötigen schnellstes Internet als wichtige Basis. Für Unternehmen mit hohem Datenvolumen wie Medienunternehmen oder IT-Dienstleister ist schnelle Datenübertragung unabdingbar. Bei der Nutzung Cloud-basierter Dienste profitieren Firmen von der schnellen und symmetrischen Upload- und Download-Geschwindigkeit.
Für die Bevölkerung erhöht schnelles Internet die Lebensqualität am Ort. So gewinnt eine Kommune an Attraktivität für neue Einwohner und junge Familien.
Ausbauziele sind regionsweit erreichbar
Die Region Stuttgart erfreut sich aktuell der höchsten Ausbaugeschwindigkeit aller Wirtschaftsregionen in Deutschland. Wenn alle Beteiligten ihren Beitrag leisten, kann dies ausreichen, um wie geplant bis Ende 2025 der Hälfte der Haushalte in der Region Stuttgart eine Anschlussmöglichkeit an das Glasfasernetz zu ermöglichen – auch wenn dies voraussichtlich nicht in allen Landkreisen gelingen wird.
Wir können es schaffen, wenn ausreichend Interessenten einen Glasfasertarif buchen: online, per Telefon, in einer Niederlassung vor Ort oder beim Direktvertrieb an der Haustür.
Die ausbauenden Unternehmen müssen saubere Arbeit abliefern und die Kommunen den Ausbau durch rasche Genehmigungsverfahren und eine aktive Informationspolitik fördern und beschleunigen. Die Aufgabe der GRS und der Breitbandzweckverbände der Landkreise bleibt es, Kommunen und Unternehmen mit ihrer Expertise in allen Belangen zu unterstützen.
Moderne digitale Infrastruktur ist eine zukunftswichtige Investition
Wie schnell eine Gesellschaft ins Hintertreffen geraten kann, wenn sie erst auf den Bedarf wartet, bevor sie handelt, lehrt uns ein Blick auf den Zustand der Verkehrsinfrastruktur, etwa beim Schienennetz oder den Autobahnen. Beide sind innerhalb von wenigen Jahrzehnten von deutschen Aushängeschildern zu ernsthaften Standortnachteilen geworden.
Eine vergleichbare Entwicklung müssen wir für den Digitalbereich mit allen Kräften verhindern, um künftiges Wirtschaftswachstum zu ermöglichen und unsere Attraktivität für Investoren zu erhöhen. Ganz ungewohnt liegen wir zeitlich vor dem Bedarf, dies eröffnet uns Gestaltungsmöglichkeiten. Die meisten anderen entwickelten Länder sind uns hier voraus: Innerhalb der OECD-Staaten liegt Deutschland heute bei der Glasfaserabdeckung auf Platz 36 von 38.