Region Stuttgart fast komplett mit Mobilfunk abgedeckt – 5G-Ausbau geht rasch voran

Von Chrysiida Angelopoulou
Helmut H. Kroiss auf Pixabay

Die Haushalte in der Region Stuttgart sind nahezu komplett mit Mobilfunk abgedeckt. Nach Berechnungen der GRS, die auf Angaben der Mobilfunkanbieter beruhen, werden 99,8 Prozent der bewohnten Gebiete in der Region mindestens von einem Anbieter erreicht. In den kommenden Jahren werden die Netze planmäßig weiter ausgebaut: Zu den derzeit rund 2.500 Mobilfunk-Antennen in der Region kommen in den nächsten zwei Jahren mindestens weitere 230 Standorte hinzu, um bestehende Versorgungslücken, meist in Randlagen oder außerhalb bewohnter Gebiete, zu schließen. Die Planungen der Netzbetreiber für diesen Zeitraum sind aktuell noch nicht abgeschlossen.

Erfreulich ist die Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen den Mobilfunkanbietern beim Aufbau und der gemeinsamen Nutzung neuer Mobilfunkstationen, um so die Gesamtanzahl neu zu errichtender Mobilfunkmasten zu reduzieren. Bei konkreten Bauvorhaben ist Unterstützung durch Kommunen hilfreich und notwendig, um Verzögerungen zu vermeiden und rasche Lückenschlüsse zu ermöglichen

Die Mobilfunkanbieter arbeiten intensiv am Auf- und Ausbau ihrer 5G-Netze in Deutschland. Bis Ende 2021 möchte die Deutsche Telekom, die bei der Einführung von 5G am weitesten fortgeschritten ist, statt bisher 80 Prozent eine 90-prozentige 5G-Abdeckung in der Region Stuttgart erreicht haben. Parallel dazu sind die ersten Smartphones mit 5G-Unterstützung auf dem Markt erschienen, sodass frühe Nutzer 5G schon heute in der Praxis anwenden können.

Die derzeit verfügbare 5G-Technik erreicht aber noch nicht die Leistung, die den neuen Mobilfunkstandard in der Endstufe auszeichnen wird. Dies liegt daran, dass 5G technisch noch auf das 4G-Netz (LTE) angewiesen ist und nicht selbstständig funktioniert. Erst wenn die Standalone-Lösung etabliert ist, kann der neue Standard seine volle Leistungsfähigkeit entfalten. Eine ähnliche Entwicklung war bereits bei der Einführung des 4G-Standards zu beobachten.

Die von 5G erreichbaren Reaktionszeiten von wenigen Millisekunden werden erst Schritt für Schritt in die Netze Einzug halten. Auch weitere 5G-Vorteile wie etwa das „Network Slicing“ verbreiten sich erst in den kommenden Jahren im Markt. Mit diesem technischen Prinzip können 5G-Netze ihre Leistung an den aktuell nachgefragten Bedarf anpassen. So kann 5G zum Beispiel für Entertainment-Anwendungen sehr hohe Datenraten transportieren, die dann jedoch zu einer schnelleren Akkuentladung in den Endgeräten führen. Für Sensoren im Internet der Dinge kann dasselbe Netz hingegen einen sehr stromsparenden Betrieb unterstützen, bei dem die geringen Datenraten Akkulaufzeiten von mehreren Jahren erlauben.

Chrysiida AngelopoulouChrysiida Angelopoulou ist Projektleiterin Breitband- und Mobilfunkausbau bei der Gigabit Region Stuttgart GmbH.