Die Breitbandversorgung von Schulen genießt derzeit auf allen politischen Ebenen hohe Priorität. Deshalb haben wir den Ausbau von Schulen dieses Jahr zu einem Schwerpunkt im Gigabitprogramm gemacht. Die Zweckverbände der Landkreise sowie die Landeshauptstadt Stuttgart haben über 90 Anträge im Sonderprogramm Schulen gestellt. Die Anträge sind bewilligt, ein großer Teil ist bereits ausgeschrieben. Die Vergabe durch die Kommunen kann 2021 erfolgen, anschließend starten die Bauarbeiten für Glasfaser bis in die Gebäude.
Im geförderten Ausbau übernimmt der Bund 50 Prozent, das Land Baden-Württemberg 40 Prozent der Kosten. Die Kommunen müssen für die verbleibenden zehn Prozent aufkommen. Von den über 900 Schulen in der Region Stuttgart sind bedauerlicherweise lediglich etwa 350 förderfähig. Die meisten nicht förderfähigen Schulen liegen in TV-Kabelgebieten, die im Sinne der geltenden Richtlinien als gigabitfähig gelten, es aber in der Realität häufig nicht sind, weil die Leitungen mit anderen Nutzern geteilt werden müssen.
Für unser Kooperationsprogramm mit der Telekom bedeutet das: Wir werden als Ergänzung zu den Förderprogrammen versuchen, Schulen in die Ausbauplanung für Wohn- und Gewerbegebiete einzubinden. Dies kann etwa geschehen, indem in Abstimmung mit den Kommunen die geplanten Gebietsschnitte um benachbarte Schulen erweitert werden. Nach der ursprünglichen Zielsetzung des Gigabitprogramms sollten die Schulen bis 2025 ausgebaut sein. Angesichts der Pandemie wollen wir einen Großteil der Schulen deutlich vorher ans Glasfasernetz bringen.
Ein Breitband-Internetanschluss ist die Grundlage für die Digitalisierung der Schulen, aber nicht mehr. Hinzu kommen weitere notwendige Elemente wie die Inhouse-Verkabelung, ein leistungsfähiges WLAN-Netz, sowie entsprechende stationäre und mobile Endgeräte und Zubehör. Interaktive Tafeln und Displays sind ebenso notwendig wie Medienkonzepte und leistungsfähige Lernplattformen. Eine wichtige Voraussetzung ist zudem eine umfangreiche und kontinuierliche Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte.