Es ist inzwischen fast ein Jahr her, dass die GRS mit der Deutschen Glasfaser eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) zur Zusammenarbeit beim Glasfaserausbau in der Region Stuttgart abgeschlossen hat. Damit hat die GRS auf das Aufkommen neuer Player in der Glasfaserbranche und die damit verbundene Wettbewerbsdynamik reagiert. Ein weiteres MoU ist dazugekommen; mit vier Anbietern gibt es kommunale Kooperationsvereinbarungen, die über das jeweilige bundesweite Standardkooperationsangebot der Unternehmen hinausgehen. Vereinbarungen mit weiteren Marktteilnehmern sind in Vorbereitung.
Inzwischen haben sich viele Pläne der Unternehmen konkretisiert, einige sind bereits in der Bauphase angekommen oder stehen kurz vor dem Start. Im Auftrag der Deutschen Glasfaser sind aktuell die Bagger in Bondorf, Gärtringen-Rohrau, Großbottwar und Rutesheim-Perouse unterwegs. Die vor allem im Rems-Murr-Kreis tätige Wisotel baut aktuell in Leutenbach und Waiblingen-Bittenfeld. Im Neuffener Tal mit den Kommunen Neuffen, Kohlberg, Erkenbrechtsweiler, Frickenhausen, Beuren und Großbettlingen sowie Grafenberg im Landkreis Reutlingen plant Liberty Networks ohne Vorvermarktungsquote über 15.000 Haushalte zu versorgen – das erste größere Bauprojekt der Firma in Deutschland. Baubeginn soll in den nächsten Wochen in Frickenhausen sein. Einen Schritt weiter ist das Unternehmen bereits in Rudersberg, dort wird in den nächsten Tagen der erste Spatenstich erfolgen. Die GVG Glasfaser schließlich hat mit den benachbarten Gemeinden Altbach und Deizisau einen Kooperationsvertrag unterschrieben. Demnach will das Unternehmen ausbauen, wenn 40 Prozent der Haushalte als Kunden gewonnen werden können.
Die aktuelle Marktdynamik wollen wir für einen beschleunigten Ausbau in der Region nutzen. Überschneidungen der Ausbauabsichten verschiedener Anbieter werden dabei nicht vollständig vermeidbar sein. Um diese zu minimieren, ist eine transparente Information und Kommunikation zwischen der GRS, den Breitband-Zweckverbänden der Landkreise, den Städten und Gemeinden und den Anbietern notwendig.
Eine unabhängige Evaluierung hat uns bescheinigt, dass wir vor allem aufgrund der Ausbauaktivitäten unseres Ankerpartners Telekom gut im Zeitplan liegen. Keine andere bedeutende Wirtschaftsregion in Deutschland zeigt beim Glasfaserausbau ein vergleichbares Tempo. Dabei steht das Engagement der neuen Anbieter noch ganz am Anfang und wird sich erst ab dem nächsten Jahr in den offiziellen Ausbauzahlen niederschlagen.