Zum Nutzen der Stadtwerke

Von Hans-Jürgen Bahde
Stadt Weinstadt

Die Bedeutung der Stadtwerke im Gigabitprogramm der Region Stuttgart nimmt spürbar zu. Jüngstes Beispiel sind die Stadtwerke Weinstadt, die eine Zusammenarbeit mit der Telekom vereinbart haben und damit die Möglichkeiten nutzen, die der regionale Kooperationsrahmenvertrag bietet. Bereits zum dritten Mal nach Filderstadt und Ludwigsburg-Kornwestheim wird sichtbar, dass sich der Kooperationsansatz mit der Telekom für beide Seiten wirtschaftlich rechnen lässt. Beide Seiten bringen dabei ihre Stärken ein: die Stadtwerke ihre kommunale Nähe und ihre Synergien im Tiefbau mit anderen städtischen Baumaßnahmen sowie die vorausschauend verlegte passive Infrastruktur, die Telekom ihre Erfahrung als Netzbetreiber und Vermarkter von Telekommunikationsleistungen.

Insgesamt zählt die Region Stuttgart elf Stadtwerke mit Ambitionen im Glasfaserausbau. Dies zeigt uns, dass neben dem genutzten auch noch reichlich ungenutztes Potenzial darauf wartet, gehoben zu werden. Ich rechne fest damit, dass weitere Kooperationen folgen werden. Sie alle tragen zur Zielerreichung bei, bis 2030 90 Prozent aller Haushalte in der Region mit Glasfaser bis ins Haus zu versorgen.

In Deutschland gibt es ungefähr 1.000 Stadtwerke. Mit sechs davon hat die Telekom Kooperationsverträge im FTTH-Bereich abgeschlossen, drei davon liegen in der Region Stuttgart. Allein diese Zahl zeigt, wie hilfreich das Gigabitprogramm für den Zugang der regionalen Stadtwerke zu einer profitablen Kooperation sein kann.

Von Anfang an haben wir als Region darauf bestanden, dass Stadtwerke in den Ausbau eingebunden werden müssen und dies im Kooperationsrahmenvertrag festgehalten. So werden Parallelstrukturen verhindert, die Infrastruktur wird optimal ausgelastet und bereits geleistete wie auch künftige kommunale Investitionen sind vor Überbauung geschützt. Firmen und Privathaushalte kommen früher in den Genuss von Glasfaser – der besten verfügbaren Breitband-Infrastruktur. Im FTTH-Ausbau gilt mehr denn je: Einer allein wird es nicht richten können. Unsere Ausbauziele können wir nur gemeinsam erreichen.

Speziell Stadtwerke können zum Aufbau eines regionsweiten anbieteroffenen Breitbandnetzes auf Glasfaserbasis einen wichtigen Beitrag leisten. Unser Ausbaupartner Telekom hat inzwischen mehrere Kooperationsmodelle im Gepäck, die sich individuell auf die verschiedenen Ansätze und Geschäftsmodelle der breitbandaktiven Stadtwerke in der Region zuschneiden lassen. Durch ihre Einbindung lässt sich das ohnehin erfreuliche Ausbautempo weiter beschleunigen. Ich bin optimistisch, dass derzeit laufende Verhandlungen zu weiteren Verträgen führen werden.

Hans-Jürgen BahdeHans-Jürgen Bahde ist Breitbandbeauftragter der Region Stuttgart und Geschäftsführer der Gigabit Region Stuttgart GmbH