Weitere Haushalte auf die Datenautobahn

Telekom plant Aufbau des Glasfasernetzes für Fellbach-Nord und Schmiden-Süd

Die Corona-Pandemie hat mit dem Lockdown, in dem sich das Leben weitgehend in den eigenen vier Wänden abspielte, und mit der Verlagerung von Teilen des Wirtschaftslebens ins Homeoffice einen gewissen „Bandbreitenhunger“ ausgelöst, weiß Alexander Ostertag, Leiter des Privatkunden-Vertriebs der Deutschen Telekom für den Rems-Murr-Kreis. Und er hat in diesem Zusammenhang eine gute Nachricht für 3900 Haushalte im Bereich Fellbach-Nord und Schmiden-Süd zwischen Stuttgarter/ Schorndorfer Straße und Siemens-/Stauferstraße. In einer zweiten Ausbaustufe möchte die Deutsche Telekom auch in diesem Bereich ein Glasfasernetz aufbauen.

Die Vorvermarktung für die schnellen Anschlüsse hat in dieser Woche begonnen. Übertragungsraten von bis zu 1000 Mbit pro Sekunde sind mit diesen Anschlüssen möglich. Die Telekom wird dafür 11,5 Kilometer Glasfaserkabel verlegen und 22 neue Straßenverteiler aufstellen. Die Vorvermarktungsphase läuft bis zum 15. Dezember. Erhält die Telekom Aufträge von rund 600 Haushalten im Ausbaugebiet, dann wird gebaut.

Christoph Pfefferle, Wirtschaftsförderer der Stadt Fellbach, ist erfreut über den weiteren Ausbau des Glasfasernetzes in der Stadt. Die Arbeiten im Ausbaugebiet I, Fellbach-Süd zwischen Stuttgarter/Schorndorfer Straße und Kappelberg, laufen auf Hochtouren, die Hausanschlüsse werden nach und nach freigeschaltet. Parallel hat der Aufbau des Glasfasernetzes in den Gewerbegebieten in Fellbach und Schmiden begonnen, im Oeffinger Gewerbegebiet gibt es bereits ein Glasfasernetz. „Die 600 Vorverträge sollten kein Thema sein“, so Pfefferle. „Es liegt in der Verantwortung jedes einzelnen Eigentümers, seine Immobilie an das Netz der Zukunft anzuschließen. Und das alles ist innerhalb der Vorvermarktungsphase kostenlos.“ Dies im Gegensatz zum Ausbaugebiet I übrigens auch, wenn Mieter keinen Glasfaseranschluss wollen. Bislang mussten Hauseigentümer dann die rund 780 Euro für die Bereitstellung des den Anschlusses zahlen, die auch nach Ende der Vorvermarktungsphase anfallen. „Wenn wir unser Vermarktungsziel erreichen, werden wir unverzüglich mit den Planungen beginnen“, sagt Klemens Treffert, Projektleiter Gigabit Region Stuttgart von der Telekom. „Der Glasfaser-Anschluss bietet alle Möglichkeiten für digitale Anwendungen wie zum Beispiel Arbeiten von zu Hause oder Video-Streaming. Er eignet sich auch für Telemedizin und Smart Home.“

Corona-bedingt gibt es keine Infoveranstaltungen zum Breitbandausbau in Fellbach-Nord und Schmiden-Süd. Ein Infotruck steht in dieser und in der nächsten Woche vor dem Gebäude der Stadtwerke Fellbach in der Ringstraße. Informieren können sich Kunden auch in den Telekom-Shops in Waiblingen und Bad Cannstatt sowie über die kostenfreie Hotline (08 00) 773 38 88. Bestellungen sind online über www.telekom.de/jetzt-glasfaser möglich.

Falls bis zum 15. Dezember die erforderliche Mindestanzahl an Bestellungen eingegangen ist, bereitet die Telekom die Baumaßnahme konkret vor und plant alle einzelnen Hausanschlüsse. Das neue Glasfasernetz wird dann schnellstmöglich gebaut. Dabei sollen die Beeinträchtigungen für die Bürger wie den Verkehr so gering wie möglich gehalten werden. Dort, wo es technisch und baurechtlich möglich ist, wird die Telekom beispielsweise das sogenannte Trenching einsetzen. Diese Verlegemethode für Glasfaserkabel ist um ein Mehrfaches schneller und um bis zu 30 Prozent günstiger als das herkömmliche Tiefbauverfahren. Denn dabei müssen keine Gräben ausgebaggert werden. Stattdessen werden schmale Schlitze in den Bodenbelag gefräst. Sobald die Baumaßnahmen abgeschlossen sind, vereinbart ein Telekom-Techniker einen Termin für die Einrichtung des Wohnungsanschlusses.

Der Ausbau in Fellbach-Nord und Schmiden-Süd ist Ergebnis einer Kooperation der Gigabit Region Stuttgart GmbH mit der Deutschen Telekom. Im Fokus des Gigabitprojekts steht der partnerschaftliche Ausbau des ultraschnellen Glasfasernetzes. Das Ausbaugebiet umfasst derzeit die Landeshauptstadt Stuttgart und 173 Kommunen in den Landkreisen Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr. In dem Ballungsraum leben rund 2,8 Millionen Menschen. Etwa 140 000 Unternehmen sind dort angesiedelt.